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Bodensee - Tegernsee Radtour 2009
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2.Tag Langenargen - Wangen im Allgäu (45 km)
Auf dem Weg nach Friedrichshafen kommen wir auf der Autobahn an der Ausfahrt
Wangen vorbei und es ist uns beiden klar, wie schnell man die Strecke Friedrichshafen
- Wangen mit dem Auto zurücklegt, schon seltsam. Wir freuen uns tierisch, genau diese
Strecke durch die Natur auf dem Fahrrad zurücklegen zu können. Da wir ja wussten,
dass wir erst gegen späten Vormittag in Friedrichshafen eintreffen würden, ist unsere
1. Etappe recht kurz gewählt, halt bis nach Wangen.
Die Fahradmesse spielt uns aber gleich noch einen Streich. Alle Straßen Richtung
Friedrichshafen sind zu und nach einigen Versuchen über irgendwelche Schleichwege
Friedrichshafen zu erreichen, entscheiden wir uns um und wollen jetzt in Langenargen
starten. Das Stück Friedrichshafen - Langenargen holen wir ja eh nach, da der Zug der
uns vom Tegernsee zurückbringen wird, bis Friedrichshafen fährt. Die paar Kilometer
werden dann halt der offizielle Ausklang unserer Tour.
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Wir finden einen Parkplatz in der Nähe des
Bahnhofs von Langenargen, Matthias
deponiert noch einen Zettel mit seiner
Handynummer hinter der
Windschutzscheibe, wir präparieren unsere Fahrräder
und schmeißen uns in
unsere Radfahrklamotten. Wir sehen
richtig professionell aus. ;-)
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Im Vorfeld der Tour ist unser Equipment ständig besser geworden und so stehen wir
jetzt hier mit Helmen, Radfahrhosen, Handschuhen, doppelten Trinkflaschen usw.
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Ich habe mir sogar beim bekannten
Radsportartikelhersteller Lidl noch 2
Oberteile besorgt. In den Lenkertaschen
befinden sich Müsliriegel sowie die medizinische
Abteilung noch kurzfristig erweitert durch
einen Hirschtalkstift sowie Kytta-Salbe.
Beides Empfehlungen meines
Arbeitskollegen Olaf Pohl, der eine Radtour
von Bonn zum Starnberger See vorzuweisen hat und mich
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noch kurzfristig von der zwingenden Notwendigkeit dieser beiden Artikel
überzeugt hat. Er sollte übrigens recht behalten. Ein Passant
ist noch so nett und macht 2 Fotos von uns
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und schon geht es los.
Matthias und ich sind total euphorisch und
unsere Begeisterung steigert sich noch, als wir
bei bestem Wetter am Ufer des Bodensees
ankommen. Kurze erste Fotopause und dann
geht es weiter. Erstaunt stellen wir fest, dass
es hier schon Hinweisschilder für den
Bodensee-Königssee Radweg gibt, obwohl dieser erst in
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Lindau offiziell startet. Prima, umso besser.
Nach 20 minütiger Fahrt halten wir erst mal wieder in Wasserburg
an, da es noch was zu fotografieren gibt und ich noch ein kleineres
Problem mit meinen Packtaschen habe. Ich stoße gelegentlich mit der Hacke dagegen.
Da ich mir die Taschen bei einer Bekannten (Noch mal danke, Christiane) geliehen
hatte, bin ich noch keinen Meter damit gefahren. Den Leatherman raus und nach ein
wenig Justage ist alles gut.
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Während Matthias auf mich wartet sieht er sich die
UNITED BUDDY BEARS THE MINIS
Freiluftausstellung an. Dabei entdeckt er ein
kleines Stehcafe direkt am Bodensee und
überredet mich zu einem Kaffee. Schon im
Vorfeld der Tour hat er öfter von Felchen-
Filets am Bodensee geschwärmt und als wir
sehen, dass wir die auch hier mit einer Scheibe
Brot und Meerrettich bekommen können,
schlagen wir zu. Und wahrlich Matthias hat
recht, absolut köstlich. Was für ein tolles
Gefühl, da sitzen wir beide grinsend und
kauend auf einer Mauer und werfen einen
Blick auf die Segelboote auf dem
sonnenüberfluteten Bodensee und
erheischen
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immer wieder Blicke von Touristen, die wechselnd uns und unsere Räder anschauen. So hatten wir Helden uns das
vorgestellt ;-).
So jetzt aber weiter. Gut ausgeschildert geht es weiter bis Lindau. Wir
schenken uns Mainau und folgen der Beschilderung bis zur österreichischen Grenze vor
Bregenz. Wieso österreichische Grenze? So gut war die Beschilderung dann wohl doch nicht.
Also radeln wir wieder etwas zurück und dann geht es in Richtung Osten, weg vom Bodensee Richtung Allgäu.
Ich hatte mir im Vorfeld die Mühe gemacht eine kleine Tabelle anzufertigen, in der ich
die Höhenmeter der Orte mit Hilfe von Google Earth raussuchte und miteinander
verglich, um so stärkere Steigungen vorab erkennen zu können. Die Tabelle hatte ich
unter der Schutzhülle meiner Lenkradtasche deponiert. Matthias hatte dort die
1:50000 Radtouren-Karte deponiert, welche uns hervorragende Dienste geleistet hat.
Die Beschilderung auf dem BoKö ist von durchaus variierender Qualität. Man sollte sich
nicht allein auf sie verlassen, ein gutes Kartenmaterial ist unabdingbar. Wir haben eh
den Weg des Öfteren verlassen um Ziele mitzunehmen, welche nicht Teil der Tour sind
oder auch um einer Steigung aus dem Weg zu gehen. Merksatz: "Das Ansteigen von
Bahnlinien und Flüssen ist eher überschaubar". Meine Höhentabelle zeigte als
nächsten Ort Hergensweiler an. Höhenunterschied zum Bodensee 110 Meter. Für einen
Norddeutschen eine geradezu alpine Steigung. Und tatsächlich, da hatten wir schon
etwas zu kämpfen und bekamen einen ersten Vorgeschmack auf das was später noch kam.
Nach dem 3. Tag haben wir über so eine Steigung schon gelacht, aber als Einstieg war
das schon was. Den richtigen Umgang mit der Schaltung in den Bergen und unseren
Trott sollten wir uns erst in den nächsten Tagen erarbeitet haben. Kurz bevor wir
Hergensweiler erreichten werden wir auch noch von einem ca. 60-jährigem
Einheimischen auf einem 3-Gang Rad überholt, der uns fröhlich grüßt, aber auch das
werden wir noch öfter erleben. Wir bewegen uns jetzt durch das Voralpenland. Der
Radweg bewegt sich im stetiger Auf und Ab durch die grünen Wiesen und der
Ausblick ist einfach toll.
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Auf einer Bank nehmen wir einen Müsliriegel
zu uns und können es alles nicht fassen. Nach
einem kleinen Umweg aufgrund der Original-
beschilderung und einer neuen Route, dank
Matthias Karte erreichen wir gegen 15:30 Uhr
Wangen. Am Ortseingang reckt Matthias die
Faust in den Himmel und wir machen uns auf
die Suche nach einem Hotel. Auch hier
kämpfen wir mit der Fahrradaustellung. Es
ist einfach keine Unterkunft zu bekommen. Also folgen wir
dem BoKö einfach weiter und kommen, noch
in Wangen, zufällig am Hotel Allgovia vorbei.
Wir erkunden uns nach dem Preis für ein Doppelzimmer.
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Idiotischerweise erkläre ich den Preis für zu hoch und ermuntere Matthias dazu
weiterzufahren. 2 Kilometer weiter zieht in der Ferne Regen auf und wir entschließen
und nach kurzer Besprechung zurückzufahren und doch das Doppelzimmer zu nehmen.
Wieder am Hotel angekommen, teilt uns die junge Dame an der Rezeption mit, dass
das Doppelzimmer vergeben wäre und sie auch keines mehr hat. Sie hat noch 2
Einzelzimmer die natürlich teuer wären. Ok, wir nehmen sie und ich habe meine
Lektion gelernt. Ab jetzt werde ich nicht wegen 10 Euro mehr oder weniger ein Hotel
ablehnen.
Nachdem alles verstaut ist, begeben wir uns in die historische Innenstadt,
essen deftig und trinken noch 2 Bier vor einem Café auf dem Marktplatz. Lassen hier den
Tag noch einmal Revue passieren und freuen uns auf den nächsten Tag, der uns
anfänglich den BoKö lang führen wird, dann aber wollen wir nach Fischen im Allgäu
abbiegen und da übernachten. Die Einzelzimmer erweisen sich als Segen für uns
beide. Wir schauen noch bei Matthias die erste Hälfte des Spiels Deutschland - Südafrika,
dann gehe ich auf mein Zimmer um dort alleine die 2.Hälfte zu gucken.
5 Minuten nach Wiederanpfiff bin ich sanft entschlummert.
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