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Bodensee - Tegernsee Radtour 2009
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5. Tag Hopfen am See - Seehausen am Staffelsee (77km)
Unsere Radtour entwickelt sich doch immer mehr zur Seentour. Unser See-Hopping führt uns heute am Hopfensee entlang zuerst zum nahegelegenen Füssen, begleitet von einer Hubschrauberstaffel, die irgendwo aus dem Nichts erscheint und Manöver zwischen Hopfen und Füssen fliegt. Füssen
In Füssen fahren wir direkt an den Forgensee und ignorieren mal wieder den BoKö ;-). Statt der Touristenroute an Neuschwanstein vorbei, wählen wir den Seeweg am Forgensee entlang. Super Radwege, tolles Panorama und, wie immer, bestes Wetter begleiten uns. Das Abschwitzen ist heute an einem speziellen Kiosk geplant, dem wir uns jetzt konstant nähern. Steigungen halten sich am See natürlich in Grenzen und so kommen wir schnell voran.
Der Kiosk in Greith In Greith machen wir an dem besagten Kiosk halt. Dieser Kiosk ist der Hammer, liebevoll gestaltetes Ambiente, Trödel an allen Ecken und ein sensationelles selbstgebackenes Brot mit frischem Schmalz. Nach einem netten Plausch mit dem Wirt machen wir uns auf den Weg nach Halblech.
Auf perfekten Radwegen geht es nach Trauchgau, wo wir uns mal wieder zu einem eigenen Weg durchringen. Leider ist das nicht der ideale Weg. Über Schotterwege und Steigungen führt uns der Weg quer durch Wälder nach Schober und Resle. Auf diesem Weg begegnet uns zwei Mal eine Dame unseres Alters, die sich mit ihrem älteren Rad die Steigungen hoch quält, während ihr topausgerüsteter Ehemann bestenfalls oben auf sie wartet. Als wir sie das 2 . Mal überholen, treffen wir ihren Mann erst ca. 5 km weiter. Die haben bestimmt eine schöne gemeinsame Radtour und werden abends sicher noch etwas kuscheln ;-). Obwohl eigentlich nicht geplant, erreichen wir auf diesem Weg die Wieskirche in Wies. Schon beeindruckend wie man an so einer Stelle damals so eine Wallfahrtskirche hingebauen konnte. An einem Wegkreuz in der Nähe der Wieskirche essen wir einen Müsliriegel und verschnaufen ein wenig. Danach fahren wir über Schwarzenbach und Schildschwaig endlos über schlechte tiefe Schotterwege abwärts, die besonders Matthias aufgrund seines Gewichts, seiner dünnen Bereifung und der fehlenden Federung an der Vordergabel schwer zu schaffen machen. Er wird mürrisch, hilft nix. Ich versuche ihn aufzumuntern, bin aber selbst über die Länge dieses Stückes erstaunt. Mehr als einmal vermuten wir, völlig falsch zu sein und unsere regionale Karte hilft uns, dank ihres 1:15000 Maßstabs, auch nicht weiter.
Nach hartem Kampf erreichen wir plötzlich und unerwartet eine asphaltierte Straße und machen 500 Meter später halt in Unternogg am Forsthaus Unternogg. Wir greifen wieder zu einer Suppe, ich demonstriere Matthias kurz mein einarmiges Rückhand-Telefonieren bei gleichzeitigem Suppe fassen und wir stellen mit Erstaunen fest, dass ein älteres Pärchen hält. Er hat einen überdachten Anhänger am Fahrrad, in dem sie ihren Hund transportieren. Sachen gibt's. Ob die so denselben Weg wie wir gefahren sind?
Robert beim Multitasking
Asphaltiert geht's weiter, über Altenau und Saulgrub nach Bad Kohlgrub. Dort erwartet uns eine erneut ziemlich lange Abfahrt Richtung Murnauer Moos. Es geht kilometerlang nahezu gerade abwärts und wir überwinden dabei eben mal 250 Höhenmeter, erst asphaltiert, dann über Schotter. Teils müssen Gatter quer über den Weg geöffnet werden und der Weg wird immer unwirtlicher, aber es ist ein großartiges Erlebnis. Mitleidig schauen wir die an, die uns hier auf dem Rad entgegenkommen. Wenn man das hier in bergauf hinter sich hat, weiß man, was man getan hat. Bergab ist deutlich lustiger:-).

Am Ende der Abfahrt fahren wir auf einer T-Kreuzung nach links und machen vor dem Murnauer Moos noch eine Pause im Sonnenschein. Dann geht es auf Schotterwegen immer am Entwässerungskanal entlang durchs Murnauer Moos. Ein tolles Erlebnis, was wir in hohem Tempo hinter uns bringen. Keine Frage, wir sind jetzt richtig in Form. Diese Fahrt durch das einsame Moos hat einen unwirklichen Reiz und wir reden kaum ein Wort miteinander. Über Ramsach geht es am Ende noch mal heftig rauf nach Murnau und zum Staffelsee, aber das macht uns jetzt auch nix mehr.

Der Staffelsee Von Murnau aus fahren wir nach Seehausen und fragen dort im Tourismusbüro nach einer Unterkunft. Es ist genau noch ein Doppelzimmer frei und zwar in der Gästepension Eichberger. Na dann fällt uns die Wahl ja jetzt leicht. Schnell fahren wir zur Pension und hoffen, dass da noch was frei ist. Sieht nach einer einfachen aber sauberen Pension aus.
Herr Eichberger selbst öffnet uns verschmitzt die Tür und bestätigt, dass noch ein Zimmer für 29 Euro frei ist. Wir sagen zu und stellen unsere Räder im Innenhof ab. Während er uns zu unserem Zimmer führt sagt er noch: "Apropos 29, ich habe im Keller noch ein Schwimmbad das ist 29 Grad warm". Wie bitte, ein stark beheiztes Schwimmbad, Das ist ein Traum. Wir haben den Eindruck die einzigen Gäste in der Pension zu sein und machen es uns auf unserem Zimmer gemütlich. Das Zimmer ist schon etwas älter, aber sauber und gemütlich und der Fernseher hat Satellitenanschluss und einen DVD-Player. Ein erster Hinweis auf Herrn Eichingers Einstellung gegenüber moderner Technik. Wir duschen und begeben uns danach ins Schwimmbad. Wir überlegen, ob wir in Schwimmhosen baden sollen oder gleich nackt, entscheiden uns aber für die Schwimmhosen und verbringen eine wunderbar entspannende Stunde im heißem Wasser. Eine Wohltat für die geschundenen Knochen. Anschließend gehen wir in den von Herrn Eichinger empfohlenen Biergarten Zum Stern essen. Dort haben sie Respekt vor der Größe (Länge) von Matthias und reichen ihm einen ovalen Teller mit 3 Hirschfilets und Knödeln. Der Rotkohl passte leider nicht mehr auf den Teller und wird extra serviert. Bei 2 Hellen genießen wir den Tagesausklang.

Vor unserem Abendessen hatten wir mit Herrn Eichberger über unsere Tour geredet und ihm von unserem Plan erzählt, am nächsten Tag zum Walchensee zu fahren. Als wir nach dem Essen nach Hause kamen lagen mehrere Karten, einige Internetausdrucke und ein Zettel mit der Aufschrift "Bitte melden Sie sich bei mir" auf unserem Zimmertisch. Wir kontaktierten Herrn Eichberger und er erarbeitete uns eine Route zum Walchensee und, da wir Respekt vor dem Anstieg hatten, erzählte er uns, dass man ja eventuell noch den Weg Goethes zum Walchensee wählen könnte über die alte Kesselbergstrasse. Wir waren begeistert. Herr Eichberger zog sich dann zurück um noch etwas auf seinem Notebook zu surfen und wir nahmen uns noch ein Bier aus seinem Kasten (zum Festpreis) und gingen schlafen.