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Via Claudia Radtour 2010
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6. Tag Graun - Meran (102 km)
...und es wurde. Am nächsten Tag scheint die Sonne und wir machen uns, wie immer, gegen 09:00 Uhr auf den Weg. Kaum aus dem Hotel raus, stellen wir fest, es ist kalt, sehr kalt. Ok, wir sind auf 1500 Meter, es ist noch früh und ein Blick in die umliegende Berglandschaft zeigt uns, dass die Schneefallgrenze bei ca. 1800 Metern lag. Brrr. Schneefallgrenze
Egal, die Bewegung bringt Energie sprich Wärme. Wir decken uns noch in einem Kiosk mit Getränken ein und fahren auf einem Superradweg links am Reschensee entlang. Am Horizont ist es sehr, sehr dunkel aber da sind wir ja noch nicht. Es geht immer leicht abwärts und schon nach kurzer Zeit erreichen wir den Staudamm. Schnell noch ein paar Fotos bei der Überquerung und dann geht es rechts am traumhaft schönen Ufer des Haidersees vorbei. Ein Via Claudia Schild in der Nähe einer Hausruine zeigt uns kurz darauf die Topologie der nächsten 50 km an. Abwärts, dann abwärts und weiter abwärts.
Der Haidersee Der Radweg durchs Vintschgau ist mit das Schönste was wir jeh gesehen haben. Traumhaft asphaltiert, immer wieder durch leichte Bewaldung und (ja) abwärts. Erste Apfelplantagen tauchen auf, es wird immer wärmer und die dunklen Wolken am Horizont sind einem strahlend blauen Südtiroler Himmel gewichen,
wie ich ihn aus zahllosen Skiurlauben kenne. Vorbei geht es an alten Burgruinen und durch pittoreske kleine Dörfer, eine sehenswerte Gegend mit einem tollen Radweg. Als nächste Höhepunkte tauchen in Burgeis die Ruine der Burg Burgeis und das Kloster Marienberg auf. Abgedampft wird in Mals in einem Cafe welches schon die Tische und Stühle draußen im gleisenden Sonnenschein stehen hat und gut besucht ist. Längst haben wir unser Jacken verstaut und genießen unseren Espresso. Das ist Dolce far niente!
Weiter geht's Richtung Meran, vor uns jetzt eine automatische Bewässerungsanlage für die Apfelfelder. Aus der Ferne sieht es so aus als ob damit der Radweg ebenfalls bewässert wird. Wir lachen drüber, nur um kurz darauf 70 Meter lang komplett eingesprüht zu werden. Zum Glück ist es so warm, dass das fast willkommen ist.
Danach erst mal anhalten, Sonnenbrillen trocknen und weiter. Bei Prad erhaschen wir einen Blick auf das Stilfserjoch und weiter geht es, immer vorbei an Apfel- und Weinplantagen, den Etschradweg entlang. Wir machen noch eine kleine Pause gegen 14:00 Uhr beim Campingplatz Badlerhof, essen ein Brötchen und machen uns dann nach einer weiteren halben Stunde Fahrt auf die Suche Gleich wirds feucht
nach einer Unterkunft. Eigentlich wollen wir heute mal einen auf Lau machen um unseren Knochen und anderen Körperteilen Zeit zur Erholung zu geben. Etappenziel soll heute Naturns sein. Dieser bekannte Urlaubsort erweist sich aber als komplett ausgebucht. Etwas angenervt fahren wir weiter Richtung Meran und halten ständig an um eine Unterkunft zu bekommen. Alle Versuche bleiben zwecklos.
Kleine Rast Irgendwann können wir Meran sehen und befinden und kurz darauf auf dem, in Serpentinen, abwärts laufenden Radweg nach Algund dem ersten Vorort von Meran. Da wir eigentlich keine Lust haben uns etwas in Meran zu suchen fahren wir einfach weiter. Vom sonst so schönen Meran ist hier an der Peripherie leider überhaupt nichts zu sehen.
Obwohl wir uns sogar auf dem regulären Via Claudia Radweg befinden, durchqueren wir hier nur hässliche Industrievororte. Egal, es dauert nicht lange und wir haben Meran und leider auch die Via Claudia verlassen. Etwas außerhalb finden wir das Hotel Förstlerhof in Burgstall und halten an. Da wir schon wieder 102 km auf der Uhr haben, (Von wegen lauer Tag) versuchen wir hier erneut eine Unterkunft zu kriegen. Matthias verschwindet im inneren und taucht nach einer Viertelstunde plötzlich etwas entfernt wieder auf. Zimmer gibt es hier keine mehr, das teilte ihm der Chef mit, der nach langer Suche gefunden wurde. Aber er hat wohl noch ein Appartement im angeschlossenen Ferienkomplex, die letzte Möglichkeit. Super, beim Warten auf Matthias wurde mir erst klar, wie müde ich bin. Als Matthias mir dann noch mitteilt, dass es hier im Komplex Hallenbad und Sauna gibt, ist alle Müdigkeit verflogen. Wir beziehen unser Appartement und springen danach direkt in den Pool. Eine Wohltat. Nach ein paar Minuten beschließt Matthias in die Sauna zu gehen. Ich klinke mich hier aus und will aufs Zimmer. Beim abtrocknen werfe ich einen Blick auf Matthias Hintern und man sieht deutlich, wofür er die APs braucht. Das sieht nicht gut aus. Das mag für einen Pavian prima sein, aber an Matthias sieht es seltsam ungesund aus. Nach einem ordentlichen Abendessen und einer Extrasalbung falle ich wie tot ins Bett. Das ist die erste Nacht unserer Tour die wir in einem Raum schlafend verbringen und ich hoffe nur, dass mein Schnarchen sich in Grenzen hält.