Panorama
Webcams

Wetter

Sonstiges

Radtouren



Via Claudia Radtour 2010
[0]  [1]  [2]  [3]  [4]  [5]  [6]  [7]  [8]  [9]

7. Tag Meran - Kurtinig (80 km)
At the Etsch. Nachdem Matthias mir morgens kurz mitteilt, dass mein Schnarchen sich in Grenzen hielt, machen wir uns auf den Weg zum Frühstücksraum und danach geht's zu gewohnter Zeit weiter Richtung Bozen. Schnell sind die letzten Ausläufer von Meran verlassen, während wir uns wieder auf die At the Etsch
Via Claudia begeben. Schnurgerade gehts es an der Etsch entlang, mal links, mal rechts auf einem Topradweg welcher ordentlich frequentiert ist. Allein die Anzahl der Rennradfahrer ist beeindruckend. Kein Wunder das die Italiener im internationale Radsport eine Macht darstellen. Das Wetter ist super und es wird immer wärmer. An der Etsch wird es uns bald etwas langweilig und wir wechseln vom Etschradweg auf die Weinstrasse. Da geht es zwar deutlich mehr auf und ab, aber dafür ist es
Auf der Weinstrasse landschaftlich abwechslungsreicher. Wir befahren die Weinstraße bis Adriano, dann wechseln wir wieder auf den Etschradweg. Kurz vor Bozen steht längst fest, dass wir hier die Via Claudia verlassen werden und einen Abstecher zum Kalterer See machen werden. Ein wenig suchend tasten wir uns durch die ersten Ausläufer Bozens
und finden dann den erwarteten Radweg. Eine zum Radweg ausgebaute ehemalige Eisenbahnstrecke stellt einen der schönsten Abschnitte der Tour da. Wir folgen ihm immer weiter bis Epan wo wir im Überetscher Keller eine Mittagspause machen. Am Nebentisch lässt sich eine Gruppe Handwerker mit Vorarbeiter/Chef nieder, die ihre letzte Mittagspause der Woche auslandend mit Wein, Prima Platti, Seconda Platti und Nachspeise begehen, bevor sie alles in einem alten Fiat steigen und sich wohl ins Wochenende verziehen. Wer ihre gute Laune wahr nimmt, stellt mal wieder fest, dass wir Deutschen, was Menschenführung angeht, immer noch deutlichen Nachholbedarf haben.
Matthias ist jetzt auch bester Laune. Sein überaus reichhaltiges Mittagessen hat er erstmals mit einem ¼ Liter Weißwein kombiniert. Nach den Anstrengungen und unter Einfluss der Sonne zeigt der Wein Wirkung und lässt eine gewisse Gütigkeit in seinem Gesicht erscheinen. Da wir jetzt neugierig auf den Kalterer See sind radeln wir kurz darauf weiter. Das Ende der Bahntrasse wir duch eine alte Dampflok zu unserer Linken symbolisiert und weiter geht es auf der Strasse. Kurz hinter Kaltern sieht man den Kalterer See zur Linken in einer Talmulde liegen und wir biegen in den nächsten Feldweg nach links ab. Ein entspannter Matthias
Es geht abwärts zwischen unendlichen Reihen Rebstöcken immer Richtung See. Je näher wir kommen, desto mehr stellen wir fest, dass der See wirklich so schön ist wie angekündigt.
Mehrfach bleiben wir beeindruckt stehen und machen Fotos oder grinsen uns nur an. Wir entscheiden uns, den See an der Ostseite zu umfahren. Einfach traumhaft. Wir kommen am Parc Hotel vorbei und als ich mich ca. 300 Meter später umdrehe, bin ich alleine. Wo bleibt Matthias. Ich kehre um und höre kurz darauf Matthias pfeiffen. Er zeigt auf das Parc Hotel und wir entscheiden uns, nach kurzer Besprechung, zum Hotel zurückzufahren und nach einem Zimmer zu fragen. Es ist zwar erst 14:30 Uhr aber die Lage des Hotels und der Ausblick sind so traumhaft, dass wir durchaus bereit sind 5 gerade zu sein lassen. Die Marschroute gibt es her, das Hotel leider nicht. Nix mehr frei, kein Wunder wenn man sich das hier alles so ansieht. Hilft ja nix, also weiter
Der Kalterer See durch endlose Wein- und Apfelfelder. Kurz darauf wird es noch etwas wärmer und ich informiere Matthias und wir halten an. Ich durchsuche meine Packtaschen nach meinem kurzärmeligen Trikot. Ich weis noch wie ich gegrinst habe, als ich es eingepackt habe. Ehrlicherweise habe ich die Einsatzchancen im Promillebereich gesehen.
Bei Matthias muss es ähnlich gewesen sein, denn auch er zieht grinsend ein kurzärmeliges Trikot aus der Tasche. Schnell noch ein paar Fotos gemacht und weiter.
Es geht durch Neumarkt, dort machen wir eine kleine Rast. an einer Weinstube und werfen einen Blick auf ein Außenthermometer. 27 Grad! Unglaublich, was haben wir für ein Glück mit dem Wetter. Weiter geht es nach Margreid wo wir unseren Getränkevorrat auffrischen. Dann machen wir uns langsam auf die Suche nach einer Unterkunft. Fündig werden wir schließlich in Kurtinig (Italienischer Name: Cortina)
Ein kleines Örtchen an der Weinstrasse mit einem schönen Marktplatz an dem auch gleich das Hotel Teutschhaus liegt. Ein, für den Ort, geradezu riesiges Hotel, welches für eine enorme Anzahl an Mountainbikern als Startpunkt für Ihre täglichen Touren genutzt wird. Ungefähr 40 Mountainbiker besetzen alleine den Biergarten vor dem Hotel. Ständig kommen Gruppen von 27 Grad in Neumarkt
Mountainbikern aus den Nebenstrassen,meist ziemlich erschöpft und glücklich, durchgehend auf Rädern im 4-stelligen Preisbereich. Wir bekommen ein nettes Doppelzimmer mit getrennten Betten. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht haben begebe ich mich zum einzigen Geschäft im Dorf und erstehe Getränke für Morgen, etwas Süßes und 2 Paar Landjäger zu einem extrem niedrigen Preis. Matthias macht sich danach auf den Weg zum Laden. Kurz darauf legen wir uns noch eine Stunde lesend an den Pool und genießen die Abendsonne. Nur die Abendsonne wohlgemerkt. Auf den Pool verzichten wir, da sich die Wassertemperatur im einstelligen Bereich bewegt. Zwei Männer versuchen es trotzdem und allein an ihrem Jasen kann man die Wassertemperatur erkennen. Nach einem ordentlichen und sehr reichhaltigen Abendessen im Hotel und einem Abschlussbier im Hotelgarten gehen wir ins Bett.