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Via Claudia Radtour 2010
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2. Tag Eresing - Hopfen am See (101 km)
Nebel! Dichter Nebel! Ein Blick aus meinem Fenster endet nach ca 20 Metern im Grau des Nebels und es ist kalt. Ich ertappe mich beim Grinsen. Normalerweise bedeutet das, dass es ein schöner Tag wird wenn der Morgennebel sich erst mal verzogen hat. Voller Vorfreude auf den Tag begebe ich mich zum Frühstück. Blick vom Hotelzimmer
Matthias ist auch schon da, gutgelaunt, aber etwas besorgt wegen des Wetters. Ich verspreche ihm optimistisch, dass das Wetter prima wird und wir frühstücken ausladend. Das Frühstück ist prima und wir diskutieren über unser heutiges Etappenziel. Da wir gestern schon 10 Kilometer weiter als geplant gefahren sind, entschließen wir uns, unser heutiges Ziel weiter in Richtung Forggensee zu verlegen, ach was, gleich bis zum Forggensee. Matthias erwähnt noch kurz, dass wir dann auch gleich einen Abstecher zum Hopfensee machen könnten um dort erneut im Hotel Fischer zu übernachten. Darüber lachen wir beide dann herzlich, beenden das Frühstück und packen unsere Sachen. In Ermangelung einer Einkaufsmöglichkeit bestelle ich mir an der Bar noch zwei Apfelschorlen, fülle damit meine Flaschen auf und wir radeln los. Der Nebel ist fast verschwunden und die Sonne sucht sich ihren Weg. Es geht durch kleine Wälder (in denen es ganz schön kalt ist) und an Feldern vorbei Richtung Landsberg am Lech. Wir machen auf einem Feldstück bei einer Bank im strahlenden Sonnenschein eine Pause und lassen unsere Oberteile trocknen. Matthias kämpft mit seinem Tacho und der darin befindlichen Batterie. Nach einer Viertelstunde geht es, mit funktionierendem Tacho, weiter Richtung Landsberg am Lech. Landsberg am Lech ist schnell erreicht.
Landsberg am Lech Wir machen Fotos vom historischen Stadttor und fahren links daran vorbei die normale Straße runter. Diese führt mit einem ordentlichen Gefälle abwärts und wir halten an einem weiteren Stadttor an. Verdammt, wir hätten durch das Stadttor fahren sollen. Im inneren der Stadtmauern währe diese Strecke viel schöner gewesen.
Leider sind wir jetzt schon so tief, dass wir durch das Stadttor erst einmal kräftig nach oben in den inneren Ring fahren müssten. Da wir heute noch so einiges vorhaben, verzichten wir darauf. Im Stadtkern angekommen, landen wir auf einem wunderschönen Platz. Matthias fordert einen Kaffee ein und wir setzen uns draußen vor ein Café und stärken uns. Dabei stellen wir fest, dass Landsberg am Lech wirklich sehr schön ist. Wir hatten uns da wenig von versprochen und eigentlich nur gehofft, dass wir uns (siehe letztes Jahr) nicht wieder in einer Stadt dieser Größenordnung verirren. Kurz nachdem wir weitergefahren sind, überqueren wir die Karolinerbrücke und machen noch mehr Fotos von der Altstadt und vom Lechwehr. Dann geht es weiter Richtung Erpfting, dem Schnittpunkt zwischen dem Ammersee-Radweg und der Via Claudia. In Erpfting sehen wir vor uns einen breiten Radweg Richtung Süden abbiegen und halten an um die Schilder zu studieren. Und da ist es.
Unsere erstes Via Claudia Schild! Wir sind auf unserer Kernstrecke angekommen. Natürlich werden jetzt Fotos gemacht und dann geht er weiter auf diesem breit ausgebauten Radweg, Wir hangeln uns von Dorf zu Dorf und fast unmerklich steigt der Weg langsam an. Kurz darauf kommen wir an einem Strassenmodell der Via Claudia vorbei und erfahren einiges über den Unser erstes Via Claudia Schild
Strassenbau zu Römerzeiten. Weiter geht es teilweise am Lech entlang, aber meistens durch endlose Felder und Wiesen. Da es hier mehrer Varianten der Via Claudia gibt, verfahren wir uns auch einmal und bringen ein paar sinnlose Kilometer auf der Ostseite des Lechs hinter uns.
Da uns langsam der Hunger plagt, kommt uns ein Eisenbahnfest ganz recht. Wir essen eine Bratwurst, trinken und stärken uns, und ich muss feststellen, dass sich meine Befürchtung von Gestern bestätigt. Meine Turnschuhe sind definitiv nicht zum Radfahren geeignet. Beide großen Zehen schmerzen beim Gehen. Da muss ich wohl morgen auf meine "normalen" Schuhe umsteigen. Selbst schuld. Erste Anzeichen das es Probleme geben könnte, habe ich ja zu Hause ignoriert. Nach der Stärkung geht es weiter und wir kommen an einem kleinen Hügel vorbei an dem Paraglider erste Flugübungen machen. Kurz vor Schongau machen wir eine Pause und ich wechsele genervt meine Schuhe. Bald nähert sich mit Lechbruck der nächste optische Leckerbissen. Vorbei geht's am Stausee und es folgt eine kurze Kuchenaufnahme am See.
Der Forggensee Langsam merkt man die Kilometer, aber es geht weiter, zur vermeintlich letzten Etappe zum Forggensee. Nachdem wir den letztes Jahr östlich an ihm lang gefahren sind, werden wir diesmal westlich am Ufer entlang fahren.
Schon bald können wir einen ersten Blick auf den Forggensee erheischen
und überholen kurz darauf einen Mittfünfziger und Tochter (oder Freundin?). Dieser lässt sich aber nicht so einfach überholen und steckt erst mal zwischen Matthias und mir fest. Das nervt. Klassisches Alphatierchenverhalten und das auch noch in der Freizeit. So geht's dann immer weiter auf den Forggensee zu. Er lässt sich nicht abschütteln und wir hören nicht auf genau das zu versuchen obwohl uns die Tour heute ganz schön in den Knochen steckt. Wer hier wohl das Alphatierchen ist ;-). Dann halten wir irgendwann am Forggensee an, lassen unsere Begleiter weiterfahren und beginnen die Suche nach einer Unterkunft. Das wird überraschend schwierig. Nach 2-3 Versuchen grinsen wir uns an und wissen ohne Worte worauf das hinausläuft. Schnell noch einen Blick auf die Karte und here we go. Hotel Fischer am Hopfensee soll es also doch wieder sein. Der kleine Witz von heute morgen wird zur Realität. Wir biegen am ersten Richtungsschild nach Hopfen ab und erwischen den schwierigsten Weg nach Hopfen über Heidelsbuch. Dort wartet eine Rampe auf uns die, nach all diesen Kilometern extrem eklig ist auch wenn sie nur ca. 20 Meter lang ist. Ich ertappe mich dabei, dass ich kurz vor Ende der Rampe laut stöhne und schon überlege nach dem nächsten Tritt abzusteigen, tue es aber doch nicht. Letztes Jahr hätten wir hier wahrscheinlich schon geschoben. Der Rest ist easy, abwärts zum Hopfensee und am Ufer entlang bis zum Hotel Fischer. Dort mal eben die letzten 2 Einzelzimmer gebucht, geduscht und dann ab zum Essen. Ein ähnlicher Höhepunkt wie letztes Jahr, Vorsuppe, Zwiebelröstbraten und etwas Süßes zum Dessert. Das haben wir uns auch verdient denn vor wenigen Minuten, beim Parken der Räder in der Tiefgarage, haben wir festgestellt, dass wir heute 101 km gefahren sind. Unglaublich, so viele Kilometer am Tag ist von uns beiden noch nie einer gefahren. Entsprechend schnell liegen wir auch in den Federn.